Weltkulturerbe in Deutschland: Stralsund, Wismar und Co
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Diesen Satz scheinen viele heutzutage vergessen zu haben. Auf der Suche nach Kultur und Geschichte wird die ganze Welt bereist – und die Heimat vergessen. Was viele nicht wissen: Deutschland teilt sich zusammen mit Frankreich Platz 4 der Länder mit den meisten Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes. Knapp davor liegen nur Italien, China und Spanien.
Laut UNESCO (englisch für United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, zu deutsch Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) gibt es 38 Welterbe-Stätten in Deutschland, darunter viele Klosteranlangen und Kathedralen wie beispielsweise der Kölner Dom, dessen Bau schon im Mittelalter, vor über 750 Jahren, begann.
Auch der 550 km lange Limes, der einst die Grenze zwischen dem römischen Reich und Germanien bildete gehört zum Welterbe. Zwischen Bad Hönningen am Rhein und Regensburg an der Donau kann man die antiken Überreste, Ausgrabungen, Nachbildungen und Rekonstruktionen des längsten Bodendenkmals der Welt nach der Chinesischen Mauer bewundern.
Noch älter sind wahrscheinlich nur die Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee. Die steinzeitlichen Siedlungen und Funde bieten für Alt und Jung eine außergewöhnliche und lehrreiche Reise in die Vergangenheit – Geschichte zum Anfassen mit wow-Garantie.
Doch nicht nur Bauwerke haben es in die Liste der UNESCO geschafft. Auch Nationalparks wie der Buchenwald in Hainich in Thüringen wurden zum Welterbe erklärt. Er bietet Lebensraum für über 10.000 verschiedene Tier-, Pflanzen- und Pilzarten und einen wertvollen Ort der Erholung für den Menschen.
Selbstverständlich gehört auch das einzigartige Wattenmeer an der Küste der Nordsee mit seinem von Ebbe und Flut geprägten Terrain zum Weltnaturerbe. Auf einer Wattwanderung kann man hier viele der über 10.000 unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten entdecken, die Gezeiten erleben und die wunderschöne Landschaft mit Salzwiesen, Sand- und Muschelbänken und Deichen genießen.
In den historischen Altstädten von Wismar und Stralsund wird die Bedeutung dieser berühmten Hansestädte im 14. Jahrhundert vor Augen geführt. Durch die originalgetreue Sanierung ursprünglicher Straßen, Plätze und Häuser, sowie einige Ausstellungen in Museen kann man den mittelalterlichen Einfluss auf die beiden wichtigsten Seehandelsstädte im Raum der Ostsee noch heute deutlich spüren selbst erfahren.