Weihnachtsessen in Europa

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Was wäre Weihnachten ohne ein ausgiebiges Festmahl? Während in Deutschland Weihnachtsgans oder Würstchen mit Kartoffelsalat auf den Tisch kommen, haben unsere europäischen Nachbarn ganz andere Traditionen! Egal, ob ihr schon euren Weihnachtsurlaub auf Cofman.de gebucht habt und euch als Vorbereitung in die Weihnachtstraditionen Europas einlesen wollt, oder einfach nur Inspiration für die Weihnachtstafel sucht: Hier ist unsere Liste der Weihnachtsessen in Europa.

Skandinavien

Beginnen wir unsere Liste der Weihnachtsessen in Europa mit Dänemark. Unser nördlicher Nachbar feiert bereits zum Luziafest am 13. Dezember ausgiebig mit Gebäck und Glühwein und schlägt sich an Heiligabend den Bauch mit Flaekesteg (Schweinebraten), Weihnachtsgans oder Ente, karamellisierten Kartoffeln und Rotkraut voll. Beim Nachtisch wird es spannend: Hier wird Mandelmilchreis serviert, in dem eine Mandel „versteckt“ wird. Derjenige, der sie in seiner Portion findet, bekommt die „Mandelgave“, ein kleines Geschenk. Um den Weihnachtswichtel zu belohnen, wird eine Portion Grütze vor die Türe oder am Dachboden platziert. Auch das Weihnachtsbier „Nisseøl“ und der aromatisch-süße Punsch „Gløgg“ dürfen nicht fehlen! In Schweden und Norwegen sind vor allem Fischgerichte als Weihnachtsessen beliebt. Die Schweden genießen am Heiligabend ein üppiges Weihnachtsbüfett mit allerlei Köstlichkeiten: Weihnachtsschinken, Fisch, die Bratwurst „Julkorv“ sowie Glögg. Das „Julebord“ in Norwegen besteht ebenso aus zahlreichen verschiedenen Gerichten, darunter dem Lutefisk (eingelegter Dorsch) und einem süffigem Weihnachtsbier.

Dänisches „Flæskesteg“ – Quelle: visitdenmark.com

Südeuropa

In Griechenland wird bis zu Heiligabend gefastet. Doch am 25. Dezember darf geschlemmt werden! Dann kommen Truthahn und die „Melomakarona“ (Honigkekse mit Nüssen und Sirup) auf den Tisch. Ein weiteres Festmahl wird auch am 31. Dezember serviert. Dann backen die Griechen ihren traditionellen Neujahrskuchen namens „Vassilopita“. In dieses Gebäck wird eine Münze eingebacken die demjenigen, der sie in seiner Portion findet, Glück für das kommende Jahr verspricht. In Italien gibt es je nach Region verschiedene traditionelle Weihnachtsmahlzeiten. Gemeinsam ist aber, dass erst beim Mittagessen am 25. Dezember so richtig geschlemmt wird! Besonders beliebt bei den Italienern sind Aal und Stockfisch sowie „Bollito misto“ – ein Fleischeintopf mit verschiedenen Fleischsorten. Als Dessert kommt in vielen Regionen „Panettone“ auf den Tisch: Ein flaumiger Hefekuchen mit kandierten Früchten. Bei den Spaniern kommt traditionellerweise Truthahn auf den Tisch. Zum Abschluss gibt es in Spanien einen Hefeteigkranz („Roscón de Reyes“) mit kandierten Früchten, in dem eine kleine Königsfigur versteckt ist. Wieder gilt: Wer diese findet, wird im folgenden Jahr mit Glück gesegnet sein! Die mediterranen Weihnachtsessen in Europa machen Lust auf mehr!

Italienischer Panettone – Quelle: pixabay.com

Baltikum

Die Liste der Weihnachtsessen in Europa führt uns nun in den Nord-Osten des Kontinents: Die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland haben ganz unterschiedliche Weihnachtsessen: Die Letten gönnen sich Blutwurst, Speckkuchen (Pírági), Sauerkraut und Graupen. Die Tradition besagt, wer neun Mal davon ist, wird im folgenden Jahr glücklich und reich. In Litauen hingegen überwiegen fleischlose Speisen: Hier werden – bezugnehmend auf die zwölf Monate des Jahres und die zwölf Apostel – zwölf Gerichte wie Fisch, Gemüse, Getreidebrei und Mohnmilchsuppe serviert, sobald der erste Stern am Himmel erscheint. Natürlich muss von jedem der Gerichte gekostet werden! Die Esten schlagen sich erst nach einem traditionellen Saunagang die Bäuche voll: Schweinefleisch, Blutwurst, Sülze, Pastete und Kartoffeln sowie Lebkuchen und Marzipan begleitet von Bier und Glühwein gehören zu ihrem Weihnachtsessen dazu. Sowohl in Litauen als auch in Estland wird das übriggebliebene Abendessen über Nacht stehen gelassen, damit auch die Verstorbenen davon speisen können.

Estische Sülze – Quelle: pixabay.com

Osteuropa

In Osteuropa gibt es ganz unterschiedliche Weihnachtsgerichte. In Bulgarien wird am Weihnachtsabend traditionell eine ungerade Anzahl an Speisen serviert, die alle ohne tierische Produkte auskommen. So speisen die Bulgaren zum Beispiel gefüllte Paprika, Weinblätter mit Reisfüllung oder Bohnensuppe. Ebenso wird ein Laib Brot mit einer glückbringenden, eingebackenen Münze gereicht. In der Ukraine kommen zum weihnachtlichen Festmahl gefüllte Maultaschen („Wareniki“), Borschtsch, Hering, sowie fleischlose Salate auf den Tisch. Besonders wichtig ist die aus Weizen- und Mohnkörnern gekochte Süßspeise „Kutja“. Bei den Rumänen beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten am 25. Dezember. Ein typisch rumänisches Weihnachtsmahl beinhaltet ein Gericht aus Schweinefleisch, Kraut und Reis mit „Mamaliga“, einem Brei aus Maisgrieß. Als süßer Abschluss werden Strudel und der „Cosonac“ genannte Schokoladen-Rosinen-Kuchen serviert. Die Mazodenier feiern ihr Weihnachtsfest gemäß des orthodoxen Kalenders erst am 7. Januar. Dann schlemmen sie meist fleischlose Gerichte wie Fisch, Gemüse und Nüsse.

Bulgarische Maultaschen „Wareniki“ – Quelle: pixabay.com

Mitteleuropa

Nun kommen wir zu den Weihnachtsessen in Europa, die in den südlichen Nachbarländern Deutschlands gekocht und genossen werden: In den mitteleuropäischen Ländern wird am Heiligen Abend gerne Fisch serviert. Während in Tschechien ein Weihnachtskarpfen mit Kartoffelsalat gegessen wird, bevorzugen die Ungarn erst eine aus Karpfen bestehende Fischsuppe, danach folgt gebratener Fisch sowie gefülltes Kraut („Töltött Káposzta“) und als Dessert Teigrollen mit einer Füllung aus Mohn oder Walnüssen („Bejgli“). In der Slowakei wird ebenso Fisch sowie Hülfsenfrüchte und Sauerkraut- oder Pilzsuppe geschlemmt. Die Slowenen servieren ein „magisches“ Weihnachtsbrot, dem besondere Kräfte zugeschrieben werden. In der Schweiz werden je nach Region unterschiedliche Mahlzeiten zum Weihnachtsfest zubereitet. In der deutschsprachigen Schweiz werden Fleischgerichte präferiert, während die französische Schweiz Geflügel genießt. In der italienischsprachigen Schweiz darf als Abschluss der italienische „Panettone“ nicht fehlen.

Gefülltes Kraut aus Ungarn „Töltött Káposzta“ – Quelle: pixabay.com

Wie ihr sehen könnt, gibt es europaweit nicht nur bei den Weihnachtsbräuchen große Unterschiede sondern ebenso bei den Mahlzeiten, die bei den Weihnachtsfeierlichkeiten auf den Tisch kommen. Die Weihnachtsessen in Europa bieten eine große Bandbreite von fleischlosen Spezialitäten, über raffinierte Fischgerichte, Fleischköstlichkeiten bis hin zu Teigtaschen und süßen Kuchen und schmackhaften Strudeln. Vielleicht seid ihr ja jetzt auf den Geschmack gekommen und serviert beim nächsten Weihnachtsfest ein von unseren europäischen Nachbarn inspiriertes Festmahl! Und wenn ihr schon in Weihnachtsstimmung seid, schaut doch bei unseren weihnachtlichen Blogposts über die schönsten Weihnachtstraditionen und die stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte in Europa vorbei!