Neues Hundegesetz in Dänemark

Rikke Bruun- Heiselberg |
Bildquelle: pixabay.com

Das dänische Hundegesetz hat in den letzten Jahren viele Dänemark-Urlauber davon abgehalten, das skandinavische Land zu bereisen. Viel wurde darüber diskutiert und einig waren sich wohl fast alle Dänemark-Reisende mit Hund: Ein solches Gesetz will man nicht unterstützen. Grund genug für viele, den Urlaub nicht mehr in Dänemark zu verbringen, obwohl sich das Land mit seinen Hundewälder und den langen Sandstränden eigentlich geradezu für einen perfekten Urlaub mit dem Vierbeiner anbietet. Das Risiko und die Angst, dass dem eigenen Hund etwas passieren könnte, wollten viele Reisende nicht auf sich nehmen. Gerade im Urlaub möchte man schöne Tage verbringen und nicht mit solch negativen Gedanken konfrontiert werden.

Als das Gesetz, nach mehreren Vorfällen von Hunde Attacken, im Jahr 2010 geändert wurde, war die Empörung bei den Einheimischen und auch bei den Touristen groß. Das Gesetz besagte, dass die Einreise von bestimmten Hunderassen verboten ist und dass ein Hund nach einer Attacke sofort eingeschläfert werden kann, und zwar nur mit der Zustimmung der Polizei, ohne das ein Experte den einzelnen Fall individuell angeschaut hat. Ferner besagte noch ein altes Gesetz, das streunende Hunde von Grundbesitzern erschossen werden dürfen. Nach Angaben wurden über 1.000 Hunde nach dieser Gesetzesänderung im Jahr 2010 eingeschläfert. Die Verunsicherung bei den Urlaubern war nach diesen Bestimmungen dementsprechend groß, auch wenn kein Fall von einem getöteten Urlaubshund bekannt war. Auch für die Reisebranche zog dieses Gesetz Konsequenzen mit sich. Es gab einige Dänemark-Reisende, die dem Land fernbleiben.

Bildquelle: pixabay.com

Doch nun hat sich die dänische Regierung, nach öffentlichem Druck und anhaltenden Protesten, endlich dazu entschlossen, das Hundegesetz zu ändern. Einerseits wurde das alte Gesetz, wobei Grundstückbesitzer herumstreunende Hunde erschießen dürfen, aufgehoben. Daneben beurteilt auch nicht mehr nur die Polizei, ob ein Hund nach einem Angriff auf einen anderen Hund oder einen Menschen eingeschläfert wird oder nicht. Im neuen Gesetz kann der Hundebesitzer einen Hunde-Sachverständigen miteinbeziehen, welcher sich sich den einzelnen Fall dann genau anschaut. Er ist es auch, der schlussendlich entscheidet, ob ein Hund als gefährlich eingestuft wird und ob die Attacke eine Einschläferung des Tieres zur Folge hat. Die neuen Änderungen gelten ab dem 01. Juli 2014. Leider nicht geändert wurde das Verbot von Haltung, Zucht und Einfuhr der 13 Hunderassen, die als gefährlich eingestuft werden.

Dänemark galt vor dem 2010 in Kraft getretenen Gesetz immer als besonders hundefreundliches Land. Das zeigen auch die Zahlen: Über 100.000 jährliche Urlauberhunde haben den Weg mitsamt Ihren Besitzern in das dänische Land gefunden. Die Dänen selbst empfangen Hunde offen und schauen diese nicht als Gefahr an, aber das Gesetz schreckte doch viele Urlauber vor einer Reise nach Dänemark ab. Dank den neuen Gesetzesänderungen können alle Dänemark-Reisende Hundebesitzer ein wenig aufatmen und das Land wieder mit all den gebotenen Vorzügen genießen, ohne dass das beunruhigende Hundegesetz ein ständiger Begleiter ist.

Bildquelle: pixabay.com