Skandinavisch leben – falls gerade kein Urlaub ansteht

Sara Benito |

Die Redaktion von Cofman weiß: In Skandinavien ist es doch am schönsten. Dort kann auf den Spuren von Hans Christian Andersen gewandelt werden. Die Wikinger warten in Dänemark. Die Schlossruine Brahehus ist hingegen eine vergleichsweise unbekannte Sehenswürdigkeit Schwedens. Was aber, wenn die Ferienzeit passé und die Urlaubstage in der Arbeit aufgebraucht sind? Dann gilt es, die heimischen vier Wände mit ganz viel Urlaubsfeeling auszustatten. Wie das mit skandinavischen Möbeln, Bräuchen, Musikstücken und Kulinarischem funktionieren kann, verrät dieser Beitrag.

Quelle: Pixabay.com

Die eigenen Wände skandinavisch einrichten. So funktioniert’s

Abbildung 1: Eine helle Farbgebung, helle Möbel und natürliche Materialien sind in einem skandinavisch eingerichteten Wohnraum ganz typisch.

Seine eigenen vier Wände getreu dem beliebten Urlaubsland einzurichten, bedeutet vor allem

⦁ eine freundliche Atmosphäre zu kreieren,
⦁ natürliche Materialien zu nutzen,
⦁ eine schlichte, geradlinige Gestaltung umzusetzen,
⦁ Lichtquellen gekonnt einzusetzen
⦁ und in Kombination einen funktionalen sowie modernen Einrichtungsstil umzusetzen.

In punkto Farbgebung sollte der skandinavische Wohnraum hell gestrichen sein. Weiße, helle Grau- und Naturtöne bringen das Licht in den Raum, das in Skandinavien nötig ist, um den dunklen Wintern Paroli zu bieten. Zum hellen Grundambiente, das häufig auch mit weißen und hellgrauen Möbeln aufgegriffen wird, dürfen sich in einer skandinavisch eingerichteten Wohnung gerne auch Kaminfeuer, Kerzen und Lampen gesellen, um das helle Einrichtungskonzept zu komplettieren.

Neben der hellen Farbgebung, die das Pendant zum dunklen Winter bietet, darf es im skandinavischen Wohnraum nicht an natürlichen Accessoires fehlen: Kunstfelle, Wolle, Leinen und Baumwolle sind die Klassiker, um einen gemütlichen und heimelig wirkenden Ausgleich zur kühlen Farbgebung zu schaffen. Das heißt: Vorhänge, Teppiche und Sofakissen (gerne in einer farbenfrohen Gestaltung) dürfen ebenso wenig fehlen wie Dekoartikel aus Holz und Naturmaterialien.

Die typisch skandinavischen Möbel sind vor allem eins: hell, zeitlos, luftig und leicht. Kommoden, Boards, Sofa, Schrank und Highboard lassen sich – in Einzelteilen gehalten – auch prima regelmäßig umdekorieren. So bleibt der skandinavische Grundstil erhalten und dennoch zieht regelmäßig eine neue Raumgestaltung ein.

Kunst, Kultur und skandinavische Bräuche

Wer Schweden musikalisch erleben will, kommt um das Lied „Sverige“ von Kent nicht herum. Typisch schwedisch ist nicht nur die Sprache und das Thema des Songs, sondern auch die melancholische Grundhaltung, die das Lied ausstrahlt. Weitere Klassiker, die das Gefühl versprühen, Schweden ganz nah zu sein, sind Lieder, die aus den Verfilmungen der Astrid-Lindgren-Klassiker stammen. „Idas sommarvisa“, bekannt aus einer Michel-Verfilmung, erinnert auf kinderfreundliche Art an das Land. Wer auf eine Stimme mit ganz eigenem Klang setzen möchte, könnte mit Hakan Hellström die richtige Wahl treffen. „Känn ingen sorg för mig Göteborg“ ist einer seiner beliebten Klassiker und ist auch oder gerade deswegen beliebt, weil dem Sänger vorgeworfen wird, nicht richtig zu singen.

Quelle: Pixabay.com

Eine Hommage an das dänische „Hygge“ tut jedem gestressten Nicht-Urlauber gut. Eine 1:1-Übersetzung gibt es für diese pure Entschleunigung des Lebens nicht. Allerdings werden häufig Parallelen zum „dolce vita“ der Italiener oder zum „savoir vivre“ der Franzosen gezogen. Um Hygge in den eigenen vier Wänden zu zelebrieren braucht es vor allem eins: Wärme. Selbstgestrickte Kuschelsocken, Kerzenschein, ein Tee und Zeit sind die Grundvoraussetzung für die Nachahmung der dänischen Gemütlichkeit. Ob Hygge ganz allein mit den ureigenen Gedanken zelebriert wird oder in Gesellschaft von Freunden und/oder Familie, ist dabei dem Dänemark-Fan selbst überlassen.

Kulinarisch, skandinavisch – lecker!

In Dänemark lebt es sich – kulinarisch gesehen – vor allem recht norddeutsch. Rote Grütze und Labskaus sind die Klassiker ebenso wie Smörrebröd. Dafür wird eine Scheibe Brot mit Gurken, Zwiebeln, Roastbeef, Hering und Krabben belegt. Torsk ist darüber hinaus das erklärte Nationalgericht des Landes. Was sich dahinter verbirgt, ist schnell erklärt: Dorsch, Kartoffeln und Senfsauce. Auch Scholle mit Salzkartoffeln und Hering mit Eigelb sind dänische Klassiker.

Finnland wartet hingegen mit ganz anderen kulinarischen Finessen auf: Pfifferlinge, Moltebeeren und Rentierfleisch prägen hier die regionale Küche. Aus dem Fleisch wird Geschnetzeltes, am liebsten mit Kartoffelpüree. Ebenfalls beliebt: Roggen-Teigtaschen mit salzigem Milchreis. In Finnland heißt dieses Gericht „karelische Piroggen“.

Der Hering ist ein vergleichsweise günstiges Lebensmittel der norwegischen Küche. Doch auch Klippfisch und Stockfisch sind sehr beliebt. Lutefisk, das norwegische Nationalgericht, besteht ebenfalls aus Fisch –und zwar in getrockneter, gewässerter und gekochter Form. Während Fisch auch noch in der Heimat vergleichsweise gerne zubereitet wird, um an den Urlaub in Norwegen zu erinnern, ist das mit Smalahove deutlich schwieriger, denn hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein geräucherter Schafskopf. Zum Nachtisch gibt es übrigens Trollkrem: Zucker, Preiselbeeren und Eischaum.

Der Klassiker in Schweden, der viele vor allem aus dem Möbelhaus kennen, ist vermutlich Köttbular. Aus einem Schweine-Hackfleisch-Gemisch werden sie zubereitet und mit oder ohne Sauce serviert. Köttbular ist übrigens nur original, wenn Lingonsylt, ein saures Preiselbeer-Kompott dazu gereicht wird. Der Elch ist hingegen ein Fleischgericht Schwedens, das besonders fettarm ist und gerne zu Gulasch verarbeitet wird.

Weitere skandinavische Kochideen und die entsprechenden Rezepte gibt es hier online.