Badeunfälle in der Nord- und Ostsee

Antonia |

Die meisten Badeunfälle passieren im Meer. Insbesondere an Orten mit Strömung ist das Schwimmen nicht immer ungefährlich. Deshalb sollte man sich stets darüber informiert haben, wie das Gewässer vor Ort genau ist und welche Strömungen vorliegen. Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein paar Hinweise vermitteln, wie Ihnen beim Baden nichts passiert.

Auch ruhiges, flach abfallendes Wasser kann zu einer Gefahr werden. – Bildquelle: visitdenmark.dk

In der Nordsee sterben jedes Jahr mehrere Badegäste, auch wenn die Zahl insgesamt gering ist, so ließe sich der Tot verhindern. Die Nordsee zeichnet sich vielerorts damit aus, dass das Wasser sehr lange sehr flach abfällt, und man somit weit ins Wasser geht. Doch setzt dann die Flut ein, so ist man auf einmal nicht mehr in der Lage zu stehen und gegebenenfalls 100m oder weiter vom Ufer entfernt. Hierbei kann man dann von den unterschiedlichsten Strömungen erfasst werden und vom Ufer weggetragen werden. Auch gute Schwimmer können so in Not geraten. Als potenziell gefährlich muss man folgende Ursachen unterscheiden:

Rückströmungen

Brandungsrückströmungen – auch riptides genannt – sind die häufigste Ursache bei Badeunfällen. Doch was versteckt sich hinter dem Begriff? Während die Wellen ans Land gespült werden, fließen sie auch immer wieder zurück ins Meer. Allerdings sucht sich das Wasser dabei eine leicht andere Route und bildet somit an manchen Stellen stärkere Rückströmungen. An Sandstränden ist dies ein häufiges Problem, da der Sand etwas vor der Küste Sandbänke aufschüttet . Auch wenn diese sogar noch nicht einmal aus dem Wasser herausschauen, haben sie einen großen Einfluss auf das rückfließende Wasser. Die auf dem Bild gezeigten türkisen Bereiche sollen zwei Sandbänke darstellen. Diese funktionieren wie eine Meeresenge und zwingen das Wasser dazu, sich durch die schmale Öffnung hindurchzuschieben, sodass hier ein verstärkter Sog nach draußen entsteht. Wichtig an dieser Stelle ist, dass dieser Effekt auch auftritt, wenn die Sandbank nur Unterwasser ist und nicht aus dem Wasser hinaus schaut!

Wie erkannt man gefährliche Rückströmungen?

  • Das Wasser ist hier oft anders gefärbt als in der Umgebung sowohl heller als dunkler kann auftreten.
  • Das Wass wirkt ruhiger als die Umgebung, da das rüchströmende Wasser die Brandung dämpft.
  • Schaumkronen oder Seetank vom Ufer treibt etwas weiter draußen auf dem Wasser als andere Stellen.
  • Gegebenenfalls kann man mit dem bloßen Auge schon die Sandbänke erkennen (helle Verfärbung im Wasser, oder die Dünen schaut aus der Wasseroberfläche hinaus).

Was macht man, wenn man von einer Brandungsrückströmung mitgenommen wird?

Wie immer in solchen Situationen gilt erst einmal Ruhe bewahren. Wichtig ist außerdem, dass man keine Kraft damit verschwendet gegen die Strömung anschwimmen zu wollen. Stattdessen sollte man seitlich aus der Strömung hinausschwimmen. Sodass man sich dann hinter der Sandbank befindet. Von hieraus sollte es in der Regel wieder möglich sein an Land zu schwimmen.

Brandung

Auch Brandung, also die Wellen die an der Küste brechen können gefährlich sein. Insbesondere bei starken Wellengang kann Treibholz oder andere Gegenstände im Meer herumschwimmen. Schwimmt man dann in der Brandung ist die Gefahr groß, dass man von solch einem Treibgut getroffen wird, was unter Umständen fatale Folgen haben kann. Deshalb sollte man bei starkem Wellengang das Wasser meiden oder besonders vorsichtig sein. Insbesondere bei heranschreitender Flut verschwinden häufig auch einige Bohlen und Pfeiler, die bei Ebbe klar aus dem Wasser hinausschauen. Gefährlich sind diese dann insbesondere wenn sie sich in der Nähe von brechenden Wellen befinden (Zum Beispiel an einigen Stellen auf Sylt).

Ablandiger Wind

Kommt der Wind von der Küste und weht somit auf das Wasser hinauf, so scheint das Wasser besonders ruhig zu wirken, da sich keine großen Wolken auftürmen. Bei starkem Wind hat dies dennoch einen erheblichen Einfluss auf das Wasser, denn das Wasser an der Oberfläche – an der man sich als Schwimmer eben befindet – wird vom Wind mitgenommen und trägt einen so hinaus aufs offene Meer. Insbesondere bei eintretender Ebbe ist dieser Sog nach draußen besonders stark. Obwohl in diesem Fall das Wasser besonders ruhig aussieht und so gut wie gar keine Welle entlang der Küste erzeugt, kann man relativ schnell nach draußen gesogen werden. Somit sollte man immer die Tide und den Wind betrachten, bevor man schwimmen geht.